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  Die Stuttgarter begannen 1972 mit der Auslieferung der neuen Obersonderklasse. Hier meine Ansichten dazu:
Das Auto
 


Wie immer war die S-Klasse die Summe dessen, was zum Zeitpunkt der Vorstellung an Technik, Sicherheit und Komfort möglich war.
Ist kein komischer Werbespruch: das Bosch-ABS war ab 1978 zum ersten Mal und fünfzehn Jahre bevor es langsam zum Standard wurde lieferbar. In diesem Auto.
Und wegen der Ölkrise und aus politischen Gründen wurde in den USA ein Fünfzylinder-Turbodiesel-W116 ausgeliefert. Drei Liter.
Allerdings Hubraum, nicht Verbrauch.


[mb-werbung usa - 50k]
Erst mit dieser intern W116 genannten Serie bildete sich die Bezeichnung S-Klasse; heute heisst bei Insidern wie uns der 116 neue, sein Vorgänger alte Ess-Klasse. Manchmal auch Trinkklasse, trotz moderner Einspritzung bei unserem damaligen Wagen.
BTW: die Felgen auf dem Bild oben liegen bei uns im Keller und sind zusammen mit guten Sommerreifen und ABE für den 190er Babybenz zu verkaufen - Kontakt.


[ventilspielfixen - 50k]
Unser 1975er-W116 war ein 280SE und damit einer der Kleinen: kurz und schwachbrüstig.
Bei der S-Klasse heisst das kaum fünf Meter lang und nach DIN 185PS. Die werden aus 2,8 Litern Hubraum (yeah, daher der Name), sechs Zylindern in Reihe und zwei obenliegenden Nockenwellen gewonnen und direkt an die Vierstufenautomatik weitergeschossen. Die Automatik passt zum Auto, aber Vier- und Fünfgangschalter sind auch zu bekommen.
Das E steht für die Einspritzung, je nach Baujahr elektronisch oder mechanisch. Nur der Kleinste 280S hat einen Vergaser - dann ist aber kein Kat (Lenz, Wurm) möglich.
Auf dem Bild oben sieht man auch die Duplex-Steuerkette. Ein Zahnriemen kann da schlecht reissen. Ist nämlich nicht da.
Rundum Scheibenbremsen und Servolenkung gehören immer dazu - wir reden von 1972 - genauso wie Platz für acht Leute. Nicht zugelassen, na klar, aber möglich und mehrfach erprobt. Ab dieser Serie gab es endlich auch hinten einzeln aufgehängte Räder.
Unser Exemplar hatte als Extra ein elektrisches Schiebedach, das als Ladeluke für einen Micra Baujahr 1999 getaugt hätte. Ansonsten gab es noch die Automatik, ein Radio, eine tolle Anhängerkupplung bis 1,8 Tonnen mit Chromkappe und einen rechten Aussenspiegel.
Hätte der Erstbesitzer es gewollt wären auch noch Goodies wie Zentralverriegelung per Unterdruck, elektrische Fensterheber, getönte Scheiben, A-Netz-Telefon oder eine Metalliclackierung möglich gewesen.
Einen kräftigen Aufschlag hätte auch die Langversion SEL mit zehn Zentimetern mehr - ausschliesslich für die hinteren Passagiere - oder eine der Achtzylinderversionen gekostet.
Die Baureihe 116 gab es noch mit 3,5-, 4,5- oder 6,9-Liter V8-Maschine. Der 6.9 mit dem aufgebohrten Motor vom großen Mercedes (600) und seinen zwei Tonnen versägt auch noch in diesem Jahrtausend einen 88er Supra Turbo.


Auch heute noch können die meisten DC-Vertragshändler die Kisten reparieren, Farbmischungen angeben und bis auf Innen- und Sonderausstattungen so ziemlich alle Teile liefern. Über Clubs und das Mercedes Classic Center kommt man an Werkstatthandbücher und Teilekataloge.
Technik ist dabei meist erstaunlich günstig, gerade für die kleinen Sechszylinder: die wurden auch in den damaligen 'E-Klassen' W114 und W123 verbaut. Blech und Chrom sind normalerweise teurer als ein zweites Auto.
 
Seitenanfang   Die Bilder sstaiger.de . w116 . version 2.2 . 03-12-2001 : kontakt